Aktion & Vision
Grüne Bescherung:
Realisierung einer Wald- und Naturschutzfläche
Schleswig-Holstein ist nicht nur durch das milde Klima ein bevorzugter Standort für die Landwirtschaft. Auch deshalb besteht ein Zielkonflikt, Ertrag bringende Ackerflächen zugunsten einer Erstaufforstung umzuwandeln. Der Landeswaldanteil beträgt seit geraumer Zeit nur rund elf Prozent. Zum Vergleich: Die waldreichsten Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz haben einen Anteil von je 42 Prozent, deutschlandweit liegt der Waldflächenanteil bei rund einem Drittel. Soll das durch die vorherige Landesregierung ausgerufene Ziel von einem Prozent mehr Wald verwirklicht werden, würden dafür rund 15.000 Hektar benötigt. Das ist, so sinnvoll man dies im Einzelfall erachten mag, auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen nicht realisierbar.
Ein Rechenbeispiel: Die Landesregierung hatte 2020 rund 2,5 MEUR zur Verfügung gestellt. Bei niedrig angelegten Kosten von rund 50 TEUR je Hektar (Kauf und Fertigstellung der Aufforstung) könnten so aus Landesmitteln, sofern man geeignete Flächen dafür findet, jährlich 50 Hektar realisiert werden. Bei angestrebten 15.000 Hektar würde dies nur auf Basis der aktuellen Landesmittel 300 Jahre benötigen!
Wir brauchen mehr Wald
Bäume sind unsere besten Klimaschützer! Der Wald entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid (CO2), bindet den enthaltenen Kohlenstoff in Holz, Wurzeln und Blättern und setzt dabei Sauerstoff frei. Wälder leisten aber noch mehr: Zum Beispiel filtern sie Schadstoffe aus der Luft, speichern und reinigen Wasser, verhindern Bodenerosion und bieten zahlreichen Lebewesen ein Zuhause.
Weitere Informationen finden Sie unter dem folgenden Link:
„Wälder übernehmen Spitzenfunktion“
Aktion
Mit unserer „AKTION WEIHNACHTSWALD“ wollen wir einen positiven Umweltbeitrag leisten. 2018 haben wir das 5,5 Hektar (55.000 qm) große Grundstück mit der bestehenden Weihnachtsbaumkultur in Schönwohld bei Kiel erworben, um es mittelfristig zu einem ökologisch wertvollen Areal zu entwickeln. Übrigens darf man hierzulande nicht einfach eine landwirtschaftliche Fläche in einen Wald umwandeln. Für die Nutzungsänderung haben wir im Vorfeld dieser Aktion erfolgreich einen Antrag bei der zuständigen unteren Forstbehörde in Flensburg nach §10 Landes-Wald-Gesetz gestellt. In dem Zusammenhang wurde auch die zuständige untere Naturschutzbehörde im Kreis Rendsburg-Eckernförde mit einbezogen
Wir hoffen auch in 2024 rund 2.500 Nordmanntannen absetzen zu können. Die Planung orientiert sich an den Größen der Bäume sowie den logistisch realistischen Abverkaufsmöglichkeiten. Der Biomassezuwachs lässt geschätzt einen Vertrieb bis 2025 zu. 2023 haben wir bereits, um den Absatz und somit den Mittelzufluss für das Projekt konstant zu halten, kleinere sowie dunklere Weihnachtsbäume von extern als Ergänzung angeboten, was rund 22% unseres Absatzes ausmachte. Mit den Erlösen soll
- der Kaufpreis für das Grundstück inklusive der Weihnachtsbäume,
- die zwischenzeitliche möglichst umweltfreundliche und arbeitsintensive Pflege, sowie der Vertrieb der Weihnachtsbäume und
- die anschließende Umsetzung der Umweltmaßnahmen
von geschätzt einer halben Million Euro refinanziert werden. Denn die umgewidmete Fläche wird im Anschluss keine regelmäßigen Erträge mehr generieren. Je schneller wir die Weihnachtsbäume Projektkostendeckend vertreiben können, desto eher kann unsere Vision Wirklichkeit werden.
Vision
Das Grundstück bietet durch seine wellige Topografie einen Gestaltungsspielraum, der eine Berücksichtigung vieler verschiedener Habitate ermöglicht. In Zusammenarbeit mit unserer Landschaftsplanerin wird der Sollzustand entworfen und schließlich mit der unteren Naturschutzbehörde im Kreis Rendsburg-Eckernförde und dem zuständigen Förster der Landwirtschaftskammer abgestimmt.
Vorentwurf
Legende
1. Gehölze der eher trockenen Bereiche
2. Gehölze der frischen bis trockenen Bereiche
3. Gehölze der eher frischen Bereiche
4. Vorwaldgebüsch
A. Hochstaudenflur
B. Besonnte Abbruchkante und Böschungsgrund
C. Waldwiese
D. Schlehen-Hasel-Knick
E. Quelliges Kleingewässer
Naturnahe Waldbildung „Seeberg“
Demnach sollen auf circa 60 bis 70 Prozent der Fläche ein standortgerechter Laubmischwald und Gebüsch entstehen. Ergänzen möchten wir den Bestand mit locker verstreuten Wildobstbäumen. Ein Teil der fachlichen Begleitung durch die Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist die Durchführung eines Boden-Katasters zur Bestimmung der passenden Standorte.
Vorhandene Knickstrukturen wollen wir erhalten. Diese müssen vor Überschattung durch den kommenden Wald geschützt werden. Zudem wollen wir einen neuen Knick auf rund 200 Meter Länge anlegen.
Wir kombinieren bewaldete Areale mit Waldwiesen. Blühstreifen entstehen entlang der die Fläche umschließenden Knicks. Zusätzlich planen wir einen künstlich angelegten Sandsteilhang für gewisse Lebensformen.
Auch ein Feuchtbiotop gehört zur Projektfläche. Am tiefsten Punkt des Geländes befindet sich ein etwa 100 Quadratmeter großer Teich. Dieser soll stark erweitert und möglichst um eine Insel ergänzt werden.
Durch die Beteiligung verschiedener Fachleute und die daraus abgeleiteten Möglichkeiten entsteht eine vielfältige standortgerechte Landschaft, in der zahlreiche Tier-, Insekten- und Pflanzenarten ein neues Zuhause finden.